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Tanz

Wonder

Zweiteiliger Tanzabend von Gil Kerer | Uraufführung

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Wann haben Sie das letzte Mal ein Wunder erlebt, und wie können wir ihm begegnen? Wird es an uns herangetragen, entdecken wir es zufällig oder zeigt es sich direkt so stark, dass wir es nicht umgehen können? Erkennen wir es als ein solches, als etwas Geheimnisvolles, das uns anzieht? Vielleicht versuchen wir es sogar auszublenden oder wollen es finden, aber es wird sich nicht zeigen. Vielleicht begeben wir uns absichtlich dorthin und ziehen enttäuscht von dannen. Ein Wunder könnte uns verunsichern und in Zweifel führen. Werden die Zweifel uns neugierig machen oder eher unsere Ängste wecken?

Ein Wunder, das kann sowohl etwas Gebautes sein als auch das Erleben. Es kann sich in sehr kleinen Dingen oder Begegnungen zeigen und zu etwas werden, das die Dimensionen unserer Vorstellungskraft übersteigt. Wunder eröffnen unbekannte Erfahrungsräume, die uns auf unerwartete Weise bewegen und in denen wir Kräfte erkennen, die wir in dieser Form bisher nicht spüren konnten.

Mit „Wonder“ kommt der israelische Choreograf Gil Kerer in unsere Stadt zurück, nachdem er 2022 mit „Another Land“ einen fulminanten Auftakt am Theater Pforzheim feiern konnte. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet der Titel „Wunder“ als auch „gespannt sein“ oder „sich Gedanken machen“. Die englische Übersetzung öffnet den Bedeutungsraum, indem sie auf den ersten Blick in zwei entgegengesetzte Richtungen verweist: über das Staunen und dem Zweifeln in Unsicherheit. „Wonder“ fasst in einem Wort zusammen, das auseinander zu streben scheint und doch in enormer Spannkraft parallel besteht bleibt.

Gil Kerer nimmt uns mit in Welten des Wunder(n)s - aufgespannt zwischen Räumen des Staunens und des Zweifelns, in denen sowohl Unsicherheit und Verwunderung als auch Neugierde ihren Platz erhalten und sich entfalten können.

Der Tanzabend schließt mit dem Duett „SOMEBODY“ ab, einer intimen Begegnung, die von der Suche nach gegenseitigen Stützen lebt. Das Duett befragt Tanz als Möglichkeit, sich näher zu kommen und miteinander vertraut zu werden.

Die Musik von „Wonder“ ist in der Zusammenarbeit mit der Klangkünstlerin Johanna Bramli und dem Sounddesigner Ed Chivers entstanden. Bramli setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit insbesondere mit Sinneswahrnehmungen, Räumlichkeit und Publikumsinteraktionen auseinander. Chivers widmet sich aktuell in seiner musikalischen Praxis Experimenten mit elektromagnetischen Feldern.

Die ausgebildete Innenarchitektin und Bühnen- und Kostümbildnerin Nora Johanna Gromer hat die Ausstattung von „Wonder“ konzipiert. Gromer arbeitet für Oper, Schauspiel und Tanz an Häusern wie dem Theater Regensburg, der Staatsoper Hannover und der Oper Frankfurt.