hildensaga. ein königinnendrama
Schauspiel von Ferdinand Schmalz | Auftragsarbeit für die Nibelungenfestspiele Worms 2020
Brünhild, Wotanstochter und unbezwingbare Königin von Island, soll sich nur demjenigen vermählen, der sie im Dreikampf besiegt. Das kostet zahllose Freier das Leben, bis ein alter Bekannter auftaucht: der ruhmreiche Drachentöter Siegfried, dem Brünhild einst für einen flüchtigen Moment verfiel, bevor sie ihm den Laufpass gab. Nun ist er im Gefolge des Burgunderkönigs Gunther zurückgekehrt, um dem schwachen Monarchen zum Sieg über die Königin zu verhelfen. Schafft er das, erhält er im Gegenzug Gunthers Schwester Kriemhild zur Frau. Mit List und Tücke wird Brünhild überwunden – woraufhin die burgundischen Hochzeitsglocken gleich doppelt läuten. Die widerständige Brünhild macht Gunther allerdings zum Gespött des Hofes, indem sie ihm die Hochzeitsnacht verweigert. Noch einmal muss der Drachentöter sie an Gunthers Stelle überwältigen. Doch statt nun geschändet und gedemütigt zu schweigen, schreit die wutentbrannte Königin das Unrecht in die Welt hinaus und verbündet sich mit ihrer angeblichen Rivalin Kriemhild, die endlich begreift, dass ihr Gatte Siegfried sie und Brünhild betrogen hat. Die beiden Hilden nehmen fortan ihr Schicksal selbst in die Hand und starten im Wald von Burgund einen ebenso erbitterten wie blutigen Rachefeldzug …
Ein großer Stoff, neu gedacht: Schwesternschaft statt Konkurrenzkampf. In Ferdinand Schmalz´ wortgewandter Neubearbeitung des Nibelungen-Mythos begehren zwei Königinnen gegen die ausgediente Helden- und Männerwelt auf und entgehen so alten Rollenzuschreibungen und überliefertem Schicksal.
Stückeinführung zwanzig Minuten vor Vorstellungsbeginn
Spieldauer: ca. 2 Stunden, 25 Minuten; eine Pause
Weitere Infos
Besetzung
brünhild Sophia van den Berg
kriemhild Leonie Jacobs
1. norne Anne-Kathrin Hönes
2. norne Nika Wanderer
3. norne Joanna Lissai
Wotan Jens Peter
Siegfried Jan-David Bürger
Gunther Andreas C. Meyer
Hagen Markus Löchner
Gernot Max Ranft
Giselher Jan-Hendrik von Minden
Angrboda Anne-Kathrin Hönes
Inszenierung Sascha Mey
Ausstattung Sophie Tautorus
Dramaturgie Ulrike Brambeer
Theaterpädagogik Swantje Willems/Meike Anna Stock