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Tanz

Molimo / Kinder der Nacht

Tanzstücke von Sita Ostheimer und Guido Markowitz → Uraufführungen

Trailer

„Dieses ansaugende, dieses verschlingende Zimmer, das sie zu verabscheuen glaubten, durchtränkten sie mit dem Element der Träume“.
(aus: Jean Cocteau, „Kinder der Nacht“, Stuttgart: Klett-Cotta, 2011, S. 40)

 Der neue zweiteilige Tanzabend „Molimo / Kinder der Nacht“ ist der Nacht und ihrer symbolischer Bedeutung gewidmet. Das Traumhafte, Unfassbare und Unerklärbare jenseits von Licht und Tag, Vernunft und Verstand steht in beiden Tanzstücken im Mittelpunkt.

Das Wort „Molimo“ und Titel der ersten Choreografie entstammen der Sprache der kalifornischen Miwoks. Es bedeutet „Bär, der in den Schatten geht“. Vertrauen und Akzeptanz bilden den tänzerischen Ausgangspunkt für das, was sich dann auf geheimnisvolle Weise ereignet. Inhaltlich geht es in „Molimo“ um die Suche nach der menschlichen Existenz in der Begegnung mit dem Mystischen. In „Molimo“ kann sich so auf mehreren Ebenen ein faszinierendes, kaum fassbares Erscheinungsbild von sich ständig verändernder Bewegung im Zusammenspiel von Licht und Musik entfalten – ein Tanz, der in Form und Fluss unendlich erscheint und doch flüchtig ist. Sita Ostheimer wird für das Theater Pforzheim eine neue Fassung ihrer 2017 kreierten Choreografie bringen.

Den zweiten Teil des Abends bildet die Neukreation „Kinder der Nacht“ von Guido Markowitz. Markowitz lässt sich von dem gleichnamigen, 1929 erschienenen Roman  „Les Enfants Terribles“ von Jean Cocteau inspirieren. Im Zentrum des Geschehens stehen die Geschwister Elisabeth und Paul und ihre Freunde Dargelos, Agathe und Gérard. Was sie miteinander erleben,  erscheint extrem und surreal. Denn Cocteaus „Kinder“ bewegen sich in einer Welt von Riten und Machtspielen, Sehnsüchten und Grenzüberschreitungen. Handlungsort ist das Kinderzimmer. Dort geraten ihr Geist, ihre Emotionen, Triebe und Handlungen an die Grenze des Unvorstellbaren.

1996 eroberte der amerikanische Komponist Philip Glass Cocteaus düsteren Roman für die Welt der Musik. Guido Markowitz nimmt sie nun als Grundlage für seine choreografische Neuinterpretation. Gemeinsam mit Raumbildner Philipp Contag-Lada erweist der mit „Kinder der Nacht“ der großen Tradition des Tanztheaters seine Referenz.

Dauer: ca. 1 Stunde und 50 Minuten (mit Pause)