Dinner für Spinner
Komödie von Francis Veber Deutsch von Ursula Lyn und Peter Gilbert
Der erfolgreiche Verleger Pierre Brochant und seine wohlhabenden Freunde haben ein zynisches Hobby: Sie veranstalten aufwendige Dinnerpartys und laden dazu möglichst peinliche Gäste ein, mit dem einzigen Zweck, sich heimlich über sie lustig zu machen. Wer den größten Spinner mitbringt, hat gewonnen. Diesmal ist Pierre siegessicher, denn er hat einen ausgemachten »Weltklassetrottel« gefunden: François Pignon, einen Finanzbeamten, der in seiner Freizeit mit Leidenschaft und Akribie Streichholzmodelle von berühmten Bauwerken bastelt und stundenlang davon berichten kann. Dumm nur, dass Pierre ein Bandscheibenvorfall ereilt, als er gerade zur Party will. Und noch dümmer, dass der »Spinner« Pignon plötzlich vor der Tür steht und – weil das »Dinner für Spinner« ja ausfällt – es sich stattdessen in Pierres Luxusapartment gemütlich macht.
Zu allem Unglück ist François Pignon nicht nur ein verschrobener Typ mit einem leicht lächerlichen Steckenpferd, sondern auch noch ungemein hilfsbereit. Und so beginnt er sich mit heiligem Eifer um Pierre zu kümmern und stellt so in kürzester Zeit dessen Wohnung und Privatleben komplett auf den Kopf. Pignon löst in allerbester Absicht eine Katastrophe nach der nächsten aus. Am Ende droht Pierres geschickt ausgedachtes Lügengebäude in sich zusammenzufallen wie ein fragiles Kartenhaus bzw. Streichholzmodell. Und so stellt sich schließlich die Frage: Wer ist denn nun der wirkliche Spinner?
Bühnen- und Drehbuchautor Francis Veber gilt als einer der besten französischen Komödienautoren der letzten Jahrzehnte. Ab den 1970er Jahren schrieb er einen Filmhit nach dem anderen, u. a. „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ mit Pierre Richard (später mit Tom Hanks als „Der Verrückte mit dem Geigenkasten“ neu verfilmt), „Die Filzlaus“ bzw. „Die Nervensäge“ mit Lino Ventura, „Noch ein Käfig voller Narren“ oder „Ein Mann sieht rosa“ mit Daniel Auteuil. Zu einem seiner größten, auch internationalen Erfolge wurde 1994 „Daddy Cool – Mein Vater der Held“ mit Gérard Depardieu. In vielen seiner Drehbücher, die auch als Theaterstücke Furore machten, taucht ein François Pignon auf – jeweils verkörpert von einem anderen Schauspieler. Allerdings handelt es sich immer um eine andere Figur; nur der Name bleibt gleich.
Dauer der Vorstellung: ca. 2 Stunden (mit Pause)