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Veranstaltungen

Der Kaiser von Atlantis/ Das Wundertheater

Kurzopern von Viktor Ullmann und Hans Werner Henze

Trailer

Die Welt spielt verrückt

Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung
Spiel in einem Akt von Viktor Ullmann und Peter Kien

Der größenwahnsinnig-tyrannische Kaiser Overall stürzt die ganze Welt in einen sinnlosen Krieg aller gegen alle. Da verweigert ihm der Tod die Gefolgschaft. Die Soldaten ziehen ins Feld und kämpfen mit dem Leben, da niemand mehr sterben kann – das Land versinkt im Chaos. Wird Overall seinen Fehler einsehen?

Der Schönberg-Schüler Viktor Ullmann schrieb die beißende Satire auf die politische Situation im Dritten Reich gemeinsam mit Peter Kien 1943 im Ghetto Theresienstadt. Beide wurden kurz danach im Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Ullmanns Werk zeichnet eine auffallende Stilvielfalt aus: Neben lyrischen Arien stehen Jazzklänge und Tanzmusik der 1920er und 30er Jahre sowie Volksweisen, Choräle und atonale Zwölftontechnik.

Das Wundertheater
Oper von Hans Werner Henze nach einem Intermezzo von Miguel de Cervantes

Der Theaterdirektor Chanfalla kündigt ein wunderbares Spektakel an, das aber angeblich nur jene sehen können, die in rechtmäßiger Ehe gezeugt wurden oder nicht „neuchristlichen Blutes“ sind, also keine konvertierten Juden. Chanfalla erklärt, was gespielt wird, und das Publikum tobt – tatsächlich ist auf der Bühne jedoch nichts zu sehen. Als dies ein hinzukommender Soldat bemerkt, beginnt eine Hetzjagd auf den vermeintlichen Bastard bzw. Neuchristen.

Hans Werner Henze setzte in seinem Nachkriegswerk 1948 einerseits die bereits im Zwischenspiel von „Don Quijote“-Autor Miguel de Cervantes vorhandene Antisemitismuskritik in Bezug zum Holocaust, und andererseits den Witz des Stoffes eindrucksvoll in Musik. Zudem bilden Tanz, Sprech- und Musiktheater eine auffallende, zwischen Leichtigkeit und Rauschhaftigkeit pendelnde Einheit, die richtungsweisend für die Entwicklung der Oper sein sollte.

Stückeinführung 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Foyer

Dauer: ca. 2h 15 Min, Pause nach ca. 55 Min

Weitere Infos

Besetzung

Der Kaiser von Atlantis -

Kaiser Overall – Paul Jadach
Der Lautsprecher – Lukas Schmid-Wedekind
Der Tod – Dieter Goffing
Harlekin – Santiago Bürgi/ Philipp Werner
Ein Soldat – Dirk Konnerth
Bubikopf, ein Soldat – Stamatia Gerothanasi
Der Trommler – Marie-Kristin Fichtner/ Helena Steiner
Ein Kind – Lilian Huynen/ Helena Steiner

Das Wundertheater -

Chanfalla, Wundertheater-Direktor – Philipp Werner
Chirinos, seine Gefährtin – Stamatia Gerothanasi
Der Knirps, ein Musiker – Lilian Huynen/ Helena Steiner
Der Gobernadór – Lukas Schmid-Wedekind
Benito Repollo, Alcade – Dieter Goffing
Theresa, seine Tochter – Elisandra Melián/ Helena Steiner
Juan Castrado, Regidor – Paul Jadach
Juana Castrada, seine Tochter – Jina Choi/ Marie-Kristin Fichtner
Pedro Capacho, Schreiber – Santiago Bürgi/ Dirk Konnerth
Soldat – Thorsten Klein
Repollos Neffe – Sergej Kalyukh/ Philipp Raiss (Urban Theater Pforzheim Lab 2)

Pforzheimer Kultur Schaffer – Berti Barth, Reinhard Blanc, Wolfgang Bossert, Wolfgang Bürger, Claudia Diebold, Wolfgang Diebold, Jürgen Herold, Ute Herrmann, Helga Klumpp, Carola Leifer-Nunes, Bärbel Lemke, Christa Letzelter-Walch, Rose-Marie Mauch, Dorothee Maria Mraz, Eleonore Müller, Heidi Pfennig, Fritz Schoblik, Angelika Sickinger, Frank Werthwein

Badische Philharmonie Pforzheim

Musikalische Leitung – Robin Davis
Inszenierung und Ausstattung – Thomas Münstermann
Dramaturgie und Liederprojekt Kultur Schaffer – Inken Meents

Die künstlerische Entwicklung dieser Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne Sebastian Dierer, Andreas Schmidt, Ulrike Wenk, Alexandra Fiedler, Selina Versegi, Andrea Dengler-Heiermann, Ulrike Lehmann-Ort und alle Kolleginnen und Kollegen der Abteilungen.