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Guido Markowitz

Guido Markowitz wurde in Villach geboren. 1995 schloss er seine Ausbildung zum Diplom-Bühnentänzer an der Iwanson Schule in München ab. Im Anschluss erhielt er Engagements an der Bayerischen Staatsoper in München sowie am Theater Münster. 1996 wechselte er als Solist und Choreograf an das Staatstheater Darmstadt, wo er zehn Jahre lang als Tänzer das Werk von Birgitta Trommler prägte. Ab 2004 arbeitete er freischaffend als Choreograf und Regisseur im In- und Ausland; 2006 berief ihn Bertram Müller zudem zum Residenzchoreografen am Tanzhaus NRW in Düsseldorf. 2012 wechselte er in derselben Funktion an das Schauspielhaus Bochum. Bis 2015 umfasste sein Werkverzeichnis 50 Neuschöpfungen im zeitgenössischen Ballett und Tanztheater sowie Regie und Choreografie für Produktionen in den Sparten Schauspiel, Oper, Operette und Musical. Mit Beginn der Spielzeit 2015/16 übernahm Guido Markowitz die Ballettdirektion am Theater Pforzheim. Hier entwickelte er einen Ansatz der Vielfältigkeit und des Mitseins. Existenzielle Themen werden auf der Basis eines verschiedene Stile und Medien integrierenden Tanzverständnisses inszeniert. Demgemäß wurde das Ballett Theater Pforzheim umbenannt zu Tanz Theater Pforzheim, um die stilistische Bandbreite von klassisch bis contemporary auszudrücken; das so neu ausgerichtete Ensemble wird inzwischen vielfach anerkannt und unterstützt, so von Dis-Tanz Start, von Tanz Digital und von der Tanz-Förderung des Baden-Württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Ferner kooperiert die Kompanie, um den Tanz in die Fläche der Region zu vermitteln, im Rahmen von TANZLAND der Kulturstiftung des Bundes mit diversen INTHEGA-Häusern; zunächst Waldkraiburg und Metzingen, aktuell Traunreut und Biberach.

Für das Große Haus schuf er bislang „Heroes / The Lovers“ (2016), "Der Kuss" - eine Hommage an Gustav Klimt (2017), „Mozart-Requiem – Feiert das Leben!“ (2018) (zum Video »), den Ballettabend „Verwandlungen“ (2019) (zum Video ») mit einer Neuinterpretation von Igor Strawinskys „Der Feuervogel“ und den Uraufführungen „Ovid – Verwandlungen“, ebenfalls auf Musik von Strawinsky, sowie „Metamorphosen“ auf die gleichnamigen Klavierkompositionen von Philip Glass. 2020 brachte Guido Markowitz eine umjubelte Premiere seiner choreografischen Neuschöpfung „Die vier Jahreszeiten“ (zum Video ») auf Musik von Max Richter nach Antonio Vivaldi auf die Bühne. Kurze Zeit danach entstand die digitale Re-Inszenierung des Balletts unter dem Titel „Being human – Reenactment des Balletts „Die vier Jahreszeiten“ (zum Video »). Für das Podium schuf er 2016 das Ballett "Goldberg-Variationen" auf Musik von Johann Sebastian Bach.

Darüber hinaus kreierte er gemeinsam mit Damian Gmür eine Serie abendfüllender Site Specific-Produktionen an tanzungewöhnlichen Orten in Pforzheim, so für die Schlosskirche St. Michael (Pforzheim) das Stück „Heimatwelten“ (2015), für das Emma-Jaeger-Bad „Schwimm, wenn Du kannst!“ (2016) und im Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus „Perfekt unperfekt“ (2018). 2019 wurde der Gasometer Pforzheim mit dem 360- Grad-Panorama von Yadegar Asisi zur Bühne für den TANZ PUR-Ballettabend. Seit 2020 ist er mit Tanzabenden wie „Brahms - Glaube Liebe Hoffnung“ (zum Video »), „Beethoven. Unerhört. Grenzenlos.“ (zum Video »), dem Faust-Preis-Longlist „Nurejew“ (zum Video ») und aktuell mit „Kinder der Nacht“ (2023, Doppelabend mit Sita Ostheimer) (zum Video ») als prägender Mitgestalter der Tanzkultur in Baden-Württemberg präsent.

Seine Arbeiten wurden in den vergangenen Jahren mehrmals für den deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Seine Choreografie „Da-heim“ erhielt 2014 den Bundespreis der Berliner Festwochen. 2019 wurde er für seine herausragenden Leistungen im Zeitgenössischen Tanz mit dem Isadora-Preis der Iwanson-Sixt-Stiftung geehrt und 2023 ausgezeichnet als „Kopf des Jahres/Kultur“ in Österreich/Kärnten. Neben seiner Tätigkeit als Choreograf ist Markowitz Dozent an der ZfdK Zürich.